Mir fällt eine neue multidimensionale Modellierung der globalen ökologischen Nischen in die Hände, die zeigt, wo Menschen bei einer (nicht ganz unwahrscheinlichen) globalen Erwärmung um 2,7 Grad auch im Jahr 2100 überleben können.
Lenton, T.M., Xu, C., Abrams, J.F. et al. Quantifying the human cost of global warming. Nat Sustain (2023). https://doi.org/10.1038/s41893-023-01132-6 zitiert in
Diese Nischenregionen sind z.B.
- Europa ohne iberische Halbinsel, aber mit Westrussland
- (Ost-)China und Japan
- der Osten der USA
(hier wohnen heute insgesamt ca. 2 Mrd. Menschen und hier ballt sich auch die Wirtschaftsmacht)
sowie einige Regionen im Süden Brasiliens, Chiles, der La Plata-Region und der südafrikanischen Feuchtsavanne (Süd-Kongo, Angola usw.) mit ca. 200-300 Mio. Einwohnern.
Die Herkunftsländer der meisten Künstler, die auf der d15 präsent waren, werden möglicherweise bei einem Temperaturanstieg um 2,7 Grad um 2100 unbewohnbar sein, darunter fast alle islamischen Länder, so auch INDONESIEN. Aufgrund seiner geografischen und natürlichen Vielfalt ist Indonesien eines der Länder, die am anfälligsten für die Auswirkungen des Klimawandels sind. Jakarta gilt als die durch den Klimawandel am stärksten gefährdete Metropole der Welt. Die ca. 100 km nördlich von Java gelegene Insel Pari könnte um 2050 infolge des Anstiegs des Meeresspiegels ganz verschwunden sein. Der Wasserspiegel im alten Hafen von Jakarta (Sunda Kelapa) liegt zeitweise schon über dem Niveau des Bodens, Lehmwälle und Plastikplanen verhindern, dass er überläuft.
Hierdurch erfährt das Bild von Taring Padi mit seinen Anspielungen auf die westliche Unterstützung räuberischer Rohstoffausbeutung, politischer Unterdrückung und genozidaler Aktionen in dieser bisher bereits klimatisch benachteiligten, von häufigen Katastrophen betroffenen Region implizit eine weitere, in die Zukunft fortzuschreibende Bedeutung.
Taring Padi haben für den Asientag 2023 mit dem Motto "Climate Justice" mehrere Motive entworfen. Ich sehe in "People's Justice" ja auch ein Sittenbild des Ölzeitalters. Die Öl-Konzerne bestimmen, die Politiker fungieren als korrumpierte Mittelsmänner für die Drecksarbeit.